Drei Methoden im Test: Kann man mit ihrer Hilfe ein tragfähiges digital vernetztes Geschäftsmodell entwickeln?

Veröffentlicht von Andrea Bölke, SupraTix GmbH (2 Jahre, 8 Monate her aktualisiert)

Genau dieser Frage werden wir uns am Ende des Jahres 2020 im AgilHybrid-Konsortium stellen, wenn die Betaversion des Minimum Viable Products (MVP) unseres Kurses auf den Markt kommt! Mit unserem Kurs bieten wir deutschen klein- und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, ihren Umsatz zu steigern, indem sie sich auf die Entwicklung von Geschäftsmodellen fokussieren, die digital vernetzt sind, intelligente Produkte und / oder digital vernetzte Services einbinden.


Hierfür sind im MVP zunächst drei der vier vom Konsortium entwickelten Phasen der Geschäftsmodell-entwicklung bearbeitbar. In jeder Phase geben wir den Kursteilnehmenden agile und offene Entwicklungsmethoden an die Hand, die sie allein oder auch in einem Team, on- oder offline, durchführen können. In der Betaversion stehen für die erste Phase der Geschäftsmodellentwicklung, der Problemfindung, eine Value Proposition Canvas zur Verfügung. Sie widmet sich der Auseinandersetzung mit den wahren Wünschen und Bedürfnissen einer (oder verschiedener) Kundengruppe(n), die es zu erfüllen gilt.


In der zweiten Phase geht es darum, zu dem gefundenen Wunsch oder Bedürfnis der Kundengruppe(n) Ideen zu generieren und eine zur Umsetzung zu priorisieren. Hierbei kommt die Walt-Disney-Methode zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Art Rollenspiel, bei der man nacheinander einen Sachverhalt aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dies geschieht so lange, bis es keine Kritik an einer bestimmten Idee mehr gibt. Die Besonderheit liegt darin, dass man gezwungen wird, aus der eigenen üblichen Persönlichkeitsstruktur auszubrechenund als Kreative:r auch mal die Analyst:innensicht einzunehmen.


In der dritten Phase geht es an das Validieren bzw. Testen der Idee am Markt, am Kunden(-segment), an den Stakeholdern, an der Konkurrenz. Dazu wird in einem ersten Schritt ein MVP, also ein minimal funktionierendes „Produkt“, quasi ein erster Prototyp, zur Idee erstellt. Dieser kann verschiedenartig aussehen. Den Umsetzungsideen seien hier keine Grenzen gesetzt. Um dann zu klären, wie vielsprechend die Idee wirklich ist, schicken wir unsere Kursteilnehmenden nicht nur mit dem MVP raus in die Welt, sondern geben ihnen auch individuell gestaltbare Unterlagen zu Interviews und Kundenbefragungen an die Hand. Aus den daraus resultierenden Ergebnissen ist erschließbar, ob die Idee weiterverfolgt werden kann oder angepasst werden muss, bevor sie schlussendlich mit einem Pitch vor potentiellen Geldgebern gewürdigt und veredelt werden kann.


Die Methoden stehen aber nicht einfach nur zum Lernen zur Verfügung – Learning by Doing ist das Motto! Das ist das Besondere an unserem Kurs! Die Teilnehmenden können sich entscheiden, ob sie mit den vorgeschlagenen Methoden ein digital vernetztes Geschäftsmodell für ein uns vorgegebenes Beispiel, einem Heißgetränkemaschinenhersteller, entwickeln oder eines für ein unternehmenseigenes Beispiel und damit ein neues Projekt im Kurs anlegen.


Wir freuen uns und sind schon ganz gespannt auf unsere ersten Tester:innen! Sie haben nämlich die Macht den Kurs mit ihren generierten Daten aktiv mit- und vielleicht sogar umzugestalten! Sie möchten auch darauf Einfluss haben? Melden Sie sich gern unter: iAccelerator


Wer noch nicht ganz mitbekommen hat, warum das alles so wichtig ist, dem lege ich ans Herz, sich über den Blogbeitrag vom 10.11.2020 “Deutschen Unternehmen entgehen Umsätze, da sie kaum agile Methoden nutzen! – Das wollen wir in Zukunft ändern!” sowie über die Studie meiner werten Projektkolleg:innen, Kinkel, Cherubini, Kopp und Beiner (2020), “Nutzung und Nutzen agiler und offener Methoden für die Entwicklung digital vernetzter Produkte und Geschäftsmodelle”, zu informieren.

Andrea Bölke veröffentlicht für SupraTix GmbH über iAccelerator

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